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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 248

1873 - Essen : Bädeker
248 fähig erwiesen,,Deutschland im Innern einig und nach Außen stark zu machen. Österreich und Preußen, die beiden deutschen Groß- mächte, strebten eifersüchtig nach der Hegemonie*) in Deutschland. Österreich, ein buntes Völkergemisch von 34 Millionen Einwohnern, worunter nur 8 Millionen Deutsche, trachtete, im Hinblick auf alte Überlieferungen, dem Hause Habsburg, als dem Träger der ehe- maligen deutschen Kaiserkrone, sein Übergewicht in Deutschland zu erhaltm. Preußen dagegen, als rein deutscher Staat mit 19 Millionen Einwohnern und darunter 16 Hz Millionen Deutsche, erkannte den über- wiegenden österreichischen Einfluß seit langer Zeit als ein Hinderniß an der Fortentwickelung der deutschen Zustände. Durch die Gründung des deutschen Zollvereins, sowie durch den Abschluß der Handels- verträge mit Frankreich, England, Belgien und Italien hatte Preußen sich in Handel und Wandel schon große Verdienste um die Wohlfahrt Deutschlands erworben, und jemehr Hindernisse das öster- reichische Sonder - Interesse **) diesen Verträgen entgegengestellt hatte, desto mächtiger erwachte allmählich in den Herzen aller Vaterlands- freunde die Sehnsucht nach einer „Einigung Deutschlands unter Preußens Führung". Dem Könige Wilhelm war es vorbehalten, auf der Bahn nach diesem Ziele hin, einen bedeutsamen Schritt vor- wärts zu thun. Seine Regierung begann er mit der Armee-Reor- ganisation^**), die sein wohldurchdachtes, selbsteigenes Werk ist. Er selbst war im Militairwesen ergraut, hatte es seit 50 Jahren vorzugs- weise als seine Lebensaufgabe betrachtet und besaß deshalb über die Vorzüge und Mängel des Heeres ein vollgültiges Urtheil. Daher ließ er sich auch trotz der großen Schwierigkeiten, welche ihm wegen der vielen Kosten der Reorganisation entgegengestellt wurden, von der Durch- führung derselben nicht abhalten. Ihn leitete dabei die Überzeugung: wenn man große Leistungen von Preußen verlange, dürfe man auch die Opfer nicht scheuen, welche eine verbesserte Einrichtung des Heeres erfordere. Unterdessen war das Verlangen nach einer bessern Bundesverfassung in Deutschland immer dringender geworden. Da trat der Kaiser von Österreich, Franz Joseph, plötzlich mit einem, ohne Preußens Zu- ratheziehung entworfenen Verbesserungsplan vom 18. August 1863 hervor, nach welchem Österreich an die Spitze von Deutschland, Preußen dagegen auf eine Stufe mit Bayern gestellt werden sollte. König Wilhelm lehnte jede Betheiligung an diesem Plane ab und weigerte sich, dem deshalb nach Frankfurt berufenen Fürsten-Con- greß'ch beizuwohnen, der dann auch ohne Erfolg blieb. Bei diesen fortdauernden Mißklängen zwischen Österreich und Preußen überraschte umsomehr das österreichisch-preußische Bündniß, in Folge dessen die beiden Großmächte gemeinschaftlich einen Krieg unter- *3 Hegemonie = Führerschaft, Oberherrschaft. **} Sonder-Jnteresse = eigener Vortheil, Nutzen, Gewinn. ***) Reorganisation — Erweiterung, Vervollkommnung. t) Kongreß — Verein, Versammlung.

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 250

1873 - Essen : Bädeker
250 Es war ein glorreicher Tag für die preußischen Krieger. Er hatte den Dänen 5000 Mann an Todten, Verwundeten und Gefangenen gekostet; der Verlust der Sieger betrug 1188 Mann, darunter 70 Of- fiziere. — König Wilhelm eilte selbst nach dem Sundewitt, um bei feierlicher Parade den Truppen persönlich seinen Dank auszusprechen. Drei Tage verweilte er im befreiten Lande und kehrte mit den Trophäen*) von Düppel (118 Kanonen, Fahnen rc.) und einem Ehren- geleite von 127 der Tapfersten unter den Siegern in die jubelnde Hauptstadt Berlin zurück. Während der Belagerung und Einnahme von Düppel waren die Österreicher und die preußischen Garden nach Norden vorgedrungen und hatten die Halbinsel Jütland besetzt. Nachdem hierauf die Preußen am 29. Juni die Insel Alsen eingenommen und die Dänen auch zur See von der österreichischen und preußischen Flotte schwere Nieder- lagen erlitten hatten, mußte König Christian am 30. October 1864 Frieden schließen und die Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg nebst den dazu gehörigen Inseln an die Sieger abtreten. So war denn zur Freude aller Deutschen das Werk der Befreiung der Herzogthümer von dänischer Bedrückung vollendet. Aber noch ahnte man nicht, daß über die Theilung und Verwaltung der gemein- schaftlich erworbenen Herzogthümer bald ein zweiter — zwar kurzer, aber sehr blutiger — Krieg ausbrechen, und daß eben dieser Krieg endlich die Lösung des Zwistes um die Führerschaft in Deutschland zu Gunsten Preußens entscheiden sollte. 418. Die Auflösung des deutschen Bundes. (14. Juni 1866.) Durch den Wiener Friedensvertrag waren der Kaiser von Öster- reich und der König von Preußen gemeinschaftlich Besitzer der Herzogthümer Schleswig-Holstein-Lauenburg geworden. Sie ließen einen Theil ihrer Truppen als Besatzung in den Herzogthümern zurück und ordneten für die Verwaltung derselben eine gemeinschaft- liche provisorische**) Regierung an. Österreich konnte auf den Besitz der Herzogthümer, von denen seine übrigen Länder weit entfernt liegen, nur geringen Werth legen und beantragte^schon bald nach dem Friedens- schluß bei Preußen die gemeinschaftliche Übertragung derselben an den Prinzen Friedrich von Augustenburg, der bereits früher sein Erb- recht auf diese Länder geltend zu machen versucht hatte. Preußen da- gegen, als der natürliche Beschützer der Nordmarken Deutschlands, mußte in seinem eigenen und im Jntereffe Deutschlands von dem zukünftigen Fürsten der Herzogthümer verlangen: — eine innige Verbindung der gesammten Wehrkraft der Herzogthümer mit dem preußischen Heere und der preußischen Flotte — ungehinderte Anlegung von Kriegshäfen im Lande — Gestattung des Baues eines Nord-Ost- *) Trophäen = Stegoszcichen. **) provisorisch — vorläufig, einsiwckle».

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 252

1873 - Essen : Bädeker
252 reich, Bayern, Würtemlerg, Sachsen, Hannover, beide Hessen, Nassau, Neuß-Greiz und Liechtenstein. Nach der Ab- stimmung verließ der preußische Gesandte die Sitzung mit der Erklä- rung, daß der bisherige Bund gebrochen und für Preußen zu bestehen aufgehört habe. Am 15. Juni bot Preußen seinen nächsten Nachbarn unter den Gegnern: Sachsen, Hannover, Kurhessen und Nassau noch die Hand zum Frieden unter Zusicherung ihres Besitzstandes, wenn sie bis zum Abend desselben Tages die Erklärung abgäben, daß sie sich an dem gegen Preußen beschlossenen Kriege nicht betheiligen würden. Da die Antworten bei allen ablehnend lauteten, so rückten schon am 16. Juni preußische Truppen in Hannover, Kurhessen und Sachsen ein und am 18. Juni erließ der König von Preußen den nachstehenden Aufruf an sein Volk: Ls. „Aufruf an mein Volk! In dem Augenblicke, wo Preußens Heer zu einem entscheidenden Kampfe auszieht, drängt es mich, zu meinem Volke, zu den Söhnen und Enkeln der tapfern Väter zu reden, zu denen vor einem halben Jahrhundert mein in Gott ruhender Vater unvergeßliche Worte sprach. „Das Vaterland ist in Gefahr!" Österreich und ein großer Theil Deutschlands steht gegen dasselbe in Waffen! Nur wenige Jahre sind es her, seit ich aus freiem Entschlüsse und ohne früherer Unbill zu gedenken, dem Kaiser von Österreich die Bundes- hand reichte, als es galt, ein deutsches Land von fremder Herrschaft zu be- freien. Aus dem gemeinschaftlich vergossenen Blute, hoffte ich, würde eine Waffenbrüderschaft erblühen, die zu fester, aus allseitiger Achtung und Aner- kennung beruhender Bundesgenossenschaft und mit ihr zu all dem gemeinsamen Wirken führen würde, aus welchem Deutschlands innere Wohlfahrt und äußere Bedeutung,, als Frucht hervorgehen sollte. Aber meine Hoffnung ist getäuscht worden. Österreich will nicht vergessen, daß seine Fürsten einst Deutschland beherrschten; in dem jüngeren, aber kräftig sich entwickelnden Preußen will es keinen natürlichen Bundesgenossen, sondern nur einen feindlichen Nebenbuhler erkennen. Preußen — so "meint es — muß in allen seinen Bestrebungen be- kämpft werden, weil, was Preußen frommt, Österreich schade. Die alte, un- selige Eifersucht ist in hellen Flammen wieder aufgelodert: Preußen soll ge- schwächt, vernichtet, entehrt werden. Aber in meinem Volke lebt der Geist von 1813. Wer wird uns einen Fuß breit preußischen Bodens rauben, wenn wir ernstlich entschlossen sind, die Errungenschaften unserer Väter zu wahren, wenn König und Volk, durch die Gefahren des Vaterlandes fester als je geeint, an die Ehre desselben Gut und Blut zu setzen, für ihre höchste und heiligste Aus- gabe halten. — Ich habe Alles gethan, um Preußen die Lasten und Opfer eines Krieges zu ersparen, das weiß mein Volk, das weiß Gott, der die Herzen prüft. _ Nicht mein ist die Schuld, wenn mein Volk schweren Kamps kämpfen und vielleicht harte Bedrängniß wird erdulden müssen: aber es ist uns kerne Wahl mehr geblieben! Wir müssen fechten um unsere Existenz, wir müssen in einen Kampf aus Leben und Tod gehen gegen diejenigen, die das Preußen des großen Kurfürsten, des großen Friedrich, das Preußen, wie es aus den Freiheitskriegen hervorgegangen ist, von der Stufe herabstoßen wollen, auf die seiner Fürsten Geist und Kraft, feines Volkes Tapferkeift Hingebung und Gesittung es emporgehoben haben. Flehen wir den Allmächtigen, den Lenker der Geschicke der Völker, den Lenker der Schlachten an, daß er unsere Waffen segne! Verleiht uns Gott den Sieg, dann werden wir auch stark genug sein, das lose Band, welches die deutschen Lande mehr dem Namen als

4. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 260

1873 - Essen : Bädeker
- 260 — liche und stand unter dem Ober-Befehl des Königs von Preußen als Bundes-Feldherrn.*) Mit den süddeutschen Staaten Bayern, Würtemberg und Baden, welche dem Norddeutschen Bunde nicht Leigetreten waren, hatte Preußen „Schutz- und Trutzbündnisse" abgeschlossen, durch welche im Falle eines Krieges der Oberbefehl auch über die süddeutschen Truppen dem Könige von Preußen übertragen wurde, als dem obersten Feldherrn der gesammten deutschen Kriegsmacht. —• 34. Veranlassung des Krieges gegen Frankreich. (1870.) „Es kann der Frömmste nicht in Frieden bleiben, Wenn es dem bösen Rachbar nicht gefällt." (Schiller.) Mit den Franzosen haben sich die Deutschen von jeher nicht gut vertragen können. Seit drei Jahrhunderten ist Deutschland von ihnen wiederholt übermüthig und raubgierig angegriffen worden. Sie haben uns nicht bloß die Bisthümer Metz, Tüll**) und Birten***), son- dern auch die schönen deutschen Länder Elsaß und Lothringen geraubt. Im Jahre 1688 überzogen sie die Rheinpfalz und verwüsteten dieselbe 5 Jahre lang. Heidelberg, Mannheim, Speier, Worms, über- haupt gegen 1200 Ortschaften wurden von ihnen ausgeplündert und verbrannt. Selbst die Kaisergräber im Dom zu Speier wurden zerstört, die Särge erbrochen und die Gebeine zerstreut! — Wie im Anfang dieses Jahrhunderts Napoleon I., der Kaiser der Fran- zosen, dem 1000jährigen deutschen Kaiserreiche ein Ende gemacht, und wie er auf seinen Eroberungszügen in Deutschland gehaust hat, das ist Euch aus der vaterländischen Geschichte bekannt. In den Befreiungs- kriegen, 1813 bei Leipzig und 1815 bei Waterloo, haben die Deut- schen Napoleon zwar wieder aus dem Lande gejagt, leider aber den Franzosen das früher geraubte deutsche Land, Elsaß und Lothringen, gelassen. Dadurch sind sie denn allmählich wieder so übermüthig ge- worden, daß sie schon vor mehr denn 30 Jahren ein großes Geschrei erhoben, sie müßten auch noch das linke Rheinufer haben, das ge- höre zu ihrem Lande. Damals war es, als der Dichter Nikolaus Becker in dem euch bekannten Rheinliede wie aus aller Deutschen Herzen antwortete: „Sie sollen ihn nicht haben, den freien, deutschen Rhein, Ob sie wie gier'ge Raben sich heiser darnach schrei'n" rc. Und es blieb vorläufig bei dem Geschrei. Im Jahre 1851 erhielten sie dann wieder einen Napoleon zum Kaiser, und obgleich derselbe sich nur durch Eidbruch und blutige Gewaltthat zu dieser Würde emporgeschwungen hatte, so hießen sie ihn doch willkommen, weil sie glaubten, daß jetzt die glorreichen Erobe- *) „Schwarz, weiß, roth" wurden die Farben der Norddeutschen „Bundesflagge". **j Bon den Franzosen Ton! genannt, sprich: Tul. **') „ h „ Verdun genannt, sprich: Werböng.

5. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 261

1873 - Essen : Bädeker
261 rungszüge seines Onkels wieder beginnen würden. Es ging aber doch nicht ganz so, wie sie wünschten. Denn im Jahre 1866 mußten sie es erleben, daß die Deutschen im eigenen Hause ausräumten, ohne daß sie mithalfen und ohne daß sie einen Vortheil davon hatten. Das erregte ihren alten Haß und Neid, besonders gegen Preußen, welches den großen Sieg von Königgrätz allein erfochten und durch die Gründung des norddeutschen Bundes, sowie durch die Schutz- und Trutz- bündnisse mit den Südstaaten, die Einigung Deutschlands so kräftig angebahnt hatte. Schon vor dem Kriege 1866 und bald nach- her hatte der französische Botschafter Benedetti dem norddeutschen Bundeskanzler Grafen Bismarck wiederholt Bündnisse angetragen, in denen es auf nichts weniger abgesehen war, als auf Abtretung alles deutschen Landes zwischen Mosel und Rhein, oder die Erwerbung von Luxemburg und Belgien für Frankreich. Als aber diese Ver- suche, sich auf Kosten Deutschlands zu vergrößern, ohne Erfolg blieben, schrieen die Franzosen: „Rache für Königgrätz!", wie sie früher ge- schrieen hatten: „Rache für Leipzig und Waterloo!" — König Wilhelm aber ließ sie schreien, während seine Fürsorge vor Allem darauf gerichtet war, durch den Ausbau des norddeutschen Bundes die Friedensarbeit und den Wohlstand des Volkes zu heben. Von den vielen zu diesem Zwecke mit dem Reichstage vereinbarten und bereits eingeführten Gesetzen seien hier nur genannt: die „Gewerbeordnung", das „Strafgesetz", das „Freizügigkeitsgesetz" und das Gesetz über einheitliches „Maß und Gewicht". So kam der Sommer des denkwürdigen Jahres 1870. Tiefer Friede ruhte über der Erde. Die Eisenbahnzüge füllten sich täglich mehr mit Reisenden; Kranke eilten, Genesung suchend, hoffnungsvoll in die Bäder. Auch das alte, weltberühmte Bad Ems an der Lahn hatte sich durch zahlreichen Zuzug aus allen Theilen der Erde neu belebt. Aus der Menge der Kurgäste ragte eine hohe und mächtige Gestalt um Haupteslänge hervor: ein Greis mit silberweißem Haar und Bart, aber jugendlich noch in seinem Schritt und in seiner ganzen Erschei- nung. Dieser alte Herr in schwarzer Kleidung, mit dem freundlichen Wesen war der König Wilhelm von Preußen, der alljährlich in Ems sich einige Wochen Erholung gönnt, um sich an der sprudelnden Heilquelle und in gesunder Bergluft zu stärken zu neuer Arbeit. Die Bewohner des Städtchens und die Besucher desselben freuen sich jedes- mal über seine Ankunft; Jedermann liebt ihn. Doch nur wenige Wochen sollte dieses friedliche Stillleben dauern. Denn „es kann der Frömmste nicht in Frieden bleiben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt." — Am 4. Juli brachten die Zeitungen die Nachricht, daß dem Prinzen Leopold von Hohenzollern von der spanischen Regierung die Königskrone von Spanien angetragen sei und daß der Prinz sich zur Annahme derselben bereit erklärt habe. „Was," schrieen jetzt die Franzosen, „ein Hohenzoller auf Spaniens Thron?" „Das duldet das große, das herrliche Frankreich nicht." Also schrieen

6. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 461

1873 - Essen : Bädeker
461 hier genannt fern; bet Austerlitz 2 Dez 1805, wo Napoleon über Rußlands und Österreichs Kaiser siegte (Dreikaiserschlacht); Lei Jena 14. Okt. 1806, wo Preußen ties gedemüthigt ward; bei Aspern 21. Mai 1809, ein Heller Sonnenstrahl für die Deutschen, und Lei Wagram 6. Juli 1809, wo Frankreich wieder siegte und Österreich zum Frieden zwang. Da stand nun Napoleon auf dem Gipfel des Ruhmes, und er schien unbezwingbar, obschon die treuen Tyroler — Speckbacher, Andreas Hofer — in ihren Bergen und die hochherzige Nation der Spanier zeigten, daß wahre Volkskraft sich nicht so leicht bezwingen lasse. Aber etwas fehüe ihm noch, um den mächtigen Fürsten Europas sich gleich zu stellen, und er verstieß seine treue Gemahlin Josephine und vermählte sich 1809 mit Marie Louise, der Tochter des Kai- sers Franz. Diese gebar ihm 1810 einen Sohn, Napoleon n., in der Wiege schon König von Rom, und ist doch nie auf einen Thron gekommen; denn der Vater, so hoch gestiegen, bereitete sich selbst und allen den Seinigen das Verderben. Nur ein Fürst, nur ein Reich war noch in Europa, welches sich mit Napoleon messen konnte, dies war Rußland und sein edler Kaiser Alexander. Wohl fühlte dieser, daß er nicht länger jenes Mannes Herrschsucht leiden dürfte, welcher immer willkürlicher mit den Völkern und Staaten verfuhr, so daß jener für sein eignes Reich fürchten mußte. Aber auch Napoleon wußte, daß er sich nicht eher also, wie er wollte, Herr von Europa nennen könne, bis jener Gebieter des ausgedehntesten Reichs auf Erden besiegt wäre. Und um ihn zu besiegen, bot er alle Kriegsgewalten auf, über welche sein mächtiges Scepter gebot. Mir einem Heere von mehr als 600,000 Mann, welches fast aus allen Völkern Europas zusammengesetzt und vortrefflich ausgerüstet war, so daß es menschlichen Waffen fast nicht besiegbar schien, überschritt Na- poleon die Grenze Rußlands (24. Juni 1812). Die Russen aber zogerr sich immer weiter zurück und ließen ihm ein ödes, unvertheidigtes und von allen Lebensmitteln entblößtes Land zum Durchmarsch. Nur bei Smolensk, dann an der Moskwa ward fürchterlich blutig gekämpft, und Napoleon erfuhr, obgleich er sich Sieger nennen durste, den ganzen Grimm der Russen. Aber der Weg nach Moskau, der alten Zaren- stadt, stand ihm offen, und im September war er Herr derselben. Und zu rechter Zeit; denn schon ward die Jahreszeit rauher, und rasch rückte in dem nördlichen Lande der Winter heran, wodurch der Mangel an Lebensmitteln (denn die Russen hatten alles vor sich her zerstört) um so empfindlicher wurde. Auch mit dem Besitze Moskaus war nicht viel gewonnen; es war eine ungeheure Stadt ohne Menschen, und bald sollten er und all die Seinigen auf die furchtbarste Weise aus ihren schönen Hoffnungen gestürzt werden. Denn die ganze große, herrliche Stadt, mit allen ihren Reichthümern und Kostbarkeiten, ging — der

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 238

1873 - Essen : Bädeker
238 einen Aufruf zur freiwilligen Bewaffnung: „Das Vaterland ist in Gefahr; Preußens Jugend rüste sich zum Kampfe!" — Da loderte die Vaterlandsliebe in Hellen Flammen auf: Jünglinge und Männer verließen Beruf und Familie, um das Vaterland zu befreien. Am 28. Februar schloß der König mit dem Kaiser Alexander von Nußland ein Bündniß, in welchem letzterer gelobte, die Waffen nicht eher niederzulegen, bis Preußen in feinem früheren Umfange wieder hergestellt sein werde. Am 16. März erfolgte Preußens Kriegs- erklärung an Frankreich, und am 17. März erließ der König den denk- würdigen Aufruf an sein Volk, der mit den begeisterten Worten schließt: „Welche Opfer auch gefordert werden, ste wiegen die heiligen Güter nicht auf, für welche wir sie hingeben, für die wir streiten und siegen müssen, wenn wir nicht aufhören wollen, Preußen und Deutsche zu sein. Es ist der letzte entscheidende Kampf, den wir bestehen für unsere Existenz, unsere Unab- hängigkeit, unsern Wohlstand. Keinen andern Ausweg giebt es, als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang, weil ehrlos der Preuße und der Deutsche nicht zu leben vermag. Mit Zuver- sicht dürfen wir vertrauen, Gott und unser sesterwille werden unserer ge- rechten Sache den Sieg verleihen, und mit ihm die Wiederkehr einer glück- lichern Zeit!" — Zugleich wurde die Errichtung der Landwehr verordnet. „Mit Gott für König und Vaterland" — sollte ihr schöner Wahlspruch sein, und mit demselben schönen Worte war wenige Tage vorher (am 10. März) der Orden des eisernen Kreuzes als Auszeichnung für die Helden des Befreiungskrieges gestiftet worden. 38 Preußens und Deutschlands Erhebung. (1813.) Der Aufruf des Königs von Preußen, Friedrich Wilhelm'slll., entflammte die Begeisterung für die Befreiung des Vaterlandes zu dem herrlichsten Feuer. „Der König rief, und Alle, Alle kamen!" Von Memel bis Demmin, von Cölberg bis Glatz regte sich unter den Preußen nur eine Stimme, ein Gefiihl, das Vaterland zu retten, Preußen und Deutschland zu befreien. Krieg wollten die Preußen, dm Frieden fürchteten sie, weil er unter Napoleons Gewaltherrschaft doch kein ehrenvoller geworden wäre. Krieg! Krieg! schallte es von den Karpathen bis zur Ostsee, von dem Niemen bis zur Elbe. Jünglinge, die kaum wehrhaft waren, Männer mit grauen Haaren, Offiziere, die wegen Wunden und Verstümmelungen lange ehrenvoll entlassen waren, Gutsbesitzer und Beamte, Väter zahlreicher Familien und Verwalter großer Geschäfte, für jeden Kriegsdienst längst entschul- digt, wollten sich doch selbst nicht entschuldigen; ja, sogar Jungfrauen drängten sich unter Verkleidungen zu den Waffen. Alle wollten sich üben, rüsten und für das Vaterland streiten und sterben. Und was die Männer unter den Waffen thaten, das thaten die Frauen durch Gebete, Ermahmmgen, Arbeiten, Sorgen und Mühen ftrr die Ausziehenden, Kranken imd Verwundeten. Wer könnte ste alle zählen, die Hab und Gut, Ohr- und Fingerringe opferten, um Frei-

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 262

1873 - Essen : Bädeker
262 i der Kaiser, die Minister, die Zeitungsschreiber und Zeitungsleser in einem Chor. Am 9. Juli erschien dann der französische Botschafter Bene- detti in Ems mit dem Verlangen seiner Regierung, der König von Preußen möge dem Prinzen von Hohenzollern die Annahme der Königs- krone von Spanien verbieten. Der König gab eine verneinende Ant- wort: „er habe dem Prinzen die Annahme nicht befohlen und könne ihm die Nichtannahme ebensowenig befehlen". Da kam die Nachricht, der Prinz habe freiwillig auf die Krone Spaniens verzichtet, weil er um seiner Person willen Preußen und Deutschland nicht in einen Krieg verwickeln wolle. Doch auch damit begnügte man sich in Paris nicht. Am 13. Juli drängte sich Benedetti auf der Promenade dem Könige auf mit der verletzenden Forderung seiner Regierung: der König möge in einem eigenhändigen Schreiben an den Kaiser den Verzicht des Prinzen bestätigen und, mit Beifügung einer Entschuldigung, die Ver- sicherung ertheilen, er werde niemals wieder seine Einwilligung geben, wenn die spanische Krone etwa in Zukunft dem Prinzen ange- boten werden sollte. In gerechter Entrüstung wandte sich der König ab und schritt seiner Wohnung zu, und als Benedetti ihn hier noch einmal zu sprechen wünschte, ließ er demselben durch seinen Adjutanten sagen, der König habe ihm nichts weiter mitzutheilen. Jetzt hatte man in Paris den lange gesuchten Vorwand zum Kriege gefunden und schrie: „Nieder mit Preußen! Es lebe der Krieg! Nach Berlin!" U. s. w. Am 15. Juli reiste der König von Ems nach Berlin ab. Ein begeisterter Empfang wurde ihm auf der ganzen Reise zu Theil, be- sonders in Berlin. Am 19. Juli eröffnete der König den zusammen- berufenen Reichstag durch eine Thronrede, die er mit den Worten schloß: „Je unzweideutiger es vor Aller Augen liegt, daß man uns das Schwert in die Hand gezwungen hat, mit um so größerer Zuversicht wenden wir uns, gestützt auf den einmüthigen Willen der deutschen Regierungen des Südens wie des Nordens, an die Vaterlandsliebe und Opferwilligkeit des deutschen Volkes mit dem Ausrufe zur Vertheidigung seiner Ehre und seiner Unab- hängigkeit. Wir werden nach dem Beispiele unserer Väter für unsere Freiheit und für unser Recht gegen die Gewaltthat fremder Eroberer kämpfen und in diesem Kampf, in dem wir kein anderes Ziel verfolgen, als den Frieden Europas dauernd zu sichern, wird Gott mit uns sein, wie er mit unsern Vätern war." Als der König geendet, erhob sich ein donnernder Sturm der Be- geisterung. — Eine Stunde später wurde die Sitzung wieder eröffnet. Tiefe Stille lagerte über der Versammlung, als der Bundeskanzler Graf Bismarck erschien, um eine Mittheilung zu machen. „Frank- reich", sagte er, „hat den Krieg erklärt." Er konnte nicht weiter reden; ein Jubel, ein Bravorufen erfüllte das ganze Haus; Alle stimmten in den Ruf: „Mit Gott für König und Vaterland!" Diese patriotische Begeisterung fand überall lauten Wiederhall. Aus allen Theilen Deutschlands, selbst von den Deutschen in Amerika, ge- langten an König Wilhelm räglich, stündlich Kundgebungen der

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 263

1873 - Essen : Bädeker
- 263 — Dpferfreudigkeit tn dem Kampfe für Deutschlands Ehre und Unab- hängigkeit. Schon am 16. Juli hatte König Wilhelm die nord- deutsche Bundes-Armee zu den Waffen gerufen und am 19. den Orden des „Eisernen Kreuzes" für das Verdienst in diesem Kriege erneuert. Die süddeutschen Staaten Bayern, Würtemberg Md Baden stellten sofort — den Verträgen von 1866 getreu — ihre Truppen unter seinen Oberbefehl. „Mit Begeisterung werden meine Truppen an der Seite ihrer ruhmgekrönten Waffengenoffen für deutsches Recht und deutsche Ehre den Kamps aufnehmen," telegraphirte der jugendliche König Ludwig Ii. von Bayern an König Wilhelm. Die Tage von 1813 waren wieder aufgelebt; ja die Begeisterung war noch viel großartiger als damals. Deutschland war einig wie uie zuvor, folgend dem mahnenden Rufe des Dichters: 88. „In Frankreich hinein!" Und brauset der Sturmwind des Krieges heran Und wollen die Wätschen ihn haben, So sammle, mein Deutschland, dich stark, wie ein Mann Und bringe die blutigen Gaben, Und bringe das Schrecken und trage das Grauen Von all deinen Bergen, aus all deinen Gauen, Und klinge die Losung: Zum Rheinl über'n Rhein! All-Deutschland in Frankreich hinein! Sie wollen's: So reiße denn, deutsche Geduld, Reiß' durch von dem Belt bis zum Rheine! Wir fordern die lange gestundete Schuld — Auf, Wätsche! und rühret die Beine! Wir wollen im Spiele der Schwerter und Lanzen Den wilden, den blutigen Tanz mit euch tanzen. Wir klingen die Losung: Zum Rheinl über'n Rheinl All-Deutschland in Frankreich hinein! Mein einiges Deutschland, mein kühnes, heran! Wir wollen ein Liedlein euch singen Won dem, was die schleichende List euch gewann, Von Straßburg und Metz und Lothringen: Zurück sollt ihr zahlen, heraus sollt ihr geben! So stehe der Kampf uns auf Tod und aus Leben! So klinge die Losung: Zum Rhein! über'n Rheinl All.-Deutschland in Frankreich hinein! (Ernst Moritz Arndt.)*) 8ä. Die Rüstung des stillen Heeres. Seit dem Kriege, den Deutschland im Jahre 1864 gegen Däne- mark zur Befreiung Schleswig-Holsteins führte, weht auf allen Schlacht- feldern eine Fahne, die ein rothes Kreuz auf weißem Grunde hat, neben den Kriegsfahnen. Das ist die Friedensfahne, und unter ihr zieht seitdem ein unbewaffnetes Friedensheer mit den Kriegern hinaus, um die Verwundeten, welchem Volke sie auch angehören mögen, vom Kampfplatze wegzutragen und beim Verbinde).: derselben den Ärzten *) 1841, st'8 di; Franzosen nach der Rheingrcnze gelüstete.

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 278

1873 - Essen : Bädeker
278 6?* Die Wiederherstellung des deutschen Kaiserreichs. (1371 den 18. Januar.) »Das ganze Deutschland soll es sein! O Gott, vom Himmel sieh' darein, Und gieb uns echten deutschen Muth, Daß wir es lieben treu und gut." (E. M. Arndt.) Der 6. August ist ein denkwürdiger Tag in der deutschen Ge- schichte. Am 6. August 843 war Deutschlands Geburtstag, denn an diesem Tage wurde das gewaltige Reich Karls des Großen durch den Vertrag von Wirten unter seine Nachfolger getheilt, und seitdem gab es ein französisches und ein deutsches Reich, ein Frankreich und ein Deutschland. Es ist Euch aus der vaterlän- dischen Geschichte bekannt, daß das deutsche Volk aus verschiedenen Stäm- men bestand, die sich leider nur zu häufig unter einander befeindeten. Hader und Zwietracht sind von jeher Deutschlands Unglück gewesen. Die Uneinigkeit hat gar oft Kaiser und Reich an der Machtstellung nach Außen und an den Segnungen des Friedens im Innern gehindert. Die Uneinigkeit war es, welche es Napoleon I. möglich machte, das deutsche Reich so zu schwächen, daß Franz Ii. am 6. August 1806 die deutsche Kaiserwürde niederlegte). Der 6. August 1806 war der Todestag des 1000jährigen deutschen Kaiserreichs. — Den hoffentlich letzten traurigen Beweis von der Uneinigkeit der Deut- schen lieferte — trotz des „Deutschen Bundes" —das Jahr 1866 mit seinem Kriege gegen Österreich und die Bundesarmee. Das aus diesem Kriege siegreich hervorgegangene Königreich Preußen hatte durch die Gründung des Norddeutschen Bundes die Einigung Deutschlands zwar kräftig angebahnt, aber nicht vollendet, denn die süddeutschen Staaten Bayern, Würtemberg und Baden waren dem Bunde nicht beigetreten. Allein die Sehnsucht nach Einigung war allent- halben erwacht und eingedenk des Dichterwortes: „Das ganze Deutschland soll es sein" — erscholl auch dort der Ruf nach „Einigung Deutschlands unter Preußens Führung". Dem denkwürdigen Jahre 1870 war es vorbehalten, diese Eini- gung zu vollenden. Ihr wißt es, wie kampfbereit und siegesfreudig die süddeutschen Truppen unter dem Kommando des Kronprinzen von Preußen in den blutigen Krieg gegen den alten Erbfeind Deutsch- lands auszogen und welche glorreichen Siege dieselben neben ihren nord- deutschen Kameraden in treuer Waffenbrüderschaft erfochten haben. Was mehr denn 50 Friedensjahre nicht zu Stande zu bringen vermocht hatten, das sproßte jetzt aus der blutigen Saat des Krieges auf den Schlachtfeldern Frankreichs hervor: die Einigung Deutschlands und die Wiederherstellung des deutschen Kaiserreichs. Deutschlands Fürsten, ihnen allen voran Bayerns deutschgesinnter König Ludwig Ii., hatten beschlossen, ihrem greisen Bundesseldherrn, dem Könige Wilhelm von Preußen die Kaiserwürde darzubieten. *j o. Erster Abschnitt jlv Seite 235.
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